Projekt-Controlling

Wie im Kapitel „Operatives Controlling“ bereits ausgeführt, gliedern sich die Notwendigkeiten zur Überwachung eines Projekts hauptsächlich in die Bereiche

•             Termincontrolling

•             Qualitätscontrolling

•             Kostencontrolling

In diesem Kapitel wollen wir nun näher auf den Bereich Kostencontrolling eingehen:

In letzter Instanz enden alle der vorher genannten Abweichungen im Projekt in einer Kostenabweichung, d.h. die Kostenabweichung ist meist nicht in sich selbst begründet, sondern hat ihre Ursache in der Regel in einer technischen oder operativen Abweichung, die zu dieser Kostenveränderung führt. Aus diesem Grund ist es i.d.R. wenig sinnvoll, auf gestiegene Kosten im Projekt mit einer entsprechenden Ausgabenreduzierung an anderer Stelle zu reagieren, da hierdurch der Projekterfolg noch mehr gefährdet würde.

Die erkannte Kostenabweichung ist jedoch ein sinnvoller Indikator für eine vorliegende technische oder operative Abweichung, falls diese nicht idealerweise vorher schon in den vorgeschalteten Disziplinen erkannt worden ist.

Ein Kostencontrolling ist aus kaufmännischer Sicht ebenfalls unumgänglich, da das Unternehmen so früh wie möglich über Kostenabweichungen informiert sein muss, um in Bezug auf die unternehmensweite Finanzplanung darauf reagieren zu können.

Im Maschinen- und Anlagenbau ist es durchaus üblich, dass ein einzelnes Projekt bis zu 30% des Gesamtumsatzes des Auftragnehmers ausmacht. Wenn ein solches Projekt größere Abweichungen in den Projektkosten oder in den zu erwartenden Zahlungsströmen vom Kunden aufweist, kann dies sehr schnell existenzgefährdend für das Unternehmen werden, wenn nicht durch frühzeitige Kenntnis der Situation planerisch vorgesorgt werden kann.

Doch wie gelangt man zu einem aussagefähigen Controlling-System, ohne das meist sowieso schon unter Zeitdruck stehende Projektteam zu sehr mit der Aufarbeitung von Daten zu belasten?